Doppelstaatsbürgerschaft ist für viele Auswanderer ein wichtiges Thema. Sie ermöglicht Reisefreiheit, rechtliche Sicherheit, Zugang zu zwei Arbeitsmärkten und die Chance, dauerhaft in zwei Ländern verwurzelt zu sein. Doch Staatsangehörigkeitsrecht ist komplex, und viele Missverständnisse kursieren online. Dieser Artikel erklärt, wie Doppelstaatsbürgerschaft funktioniert, welche Länder sie erlauben und wann Auswanderer davon profitieren können.
Deutschland hat seit 2024 seine Regeln modernisiert. Die frühere Einschränkung, dass man die deutsche Staatsangehörigkeit verliert, wenn man eine zweite Staatsbürgerschaft annimmt, entfällt weitgehend. Deutsche dürfen nun doppelte oder mehrfache Staatsbürgerschaften besitzen. Das eröffnet Auswanderern neue Wege, langfristig im Ausland zu leben, ohne die deutsche Staatsangehörigkeit aufgeben zu müssen.
Doch nicht jedes Land erlaubt Doppelstaatsbürgerschaft. Spanien erlaubt sie nur mit bestimmten lateinamerikanischen Ländern. Thailand erkennt eine zweite Staatsbürgerschaft zwar faktisch an, aber offiziell bleibt die Kommunikation unklar. Japan erlaubt keine Doppelstaatsbürgerschaft. Andere Länder wie Kanada, Italien, Frankreich, Portugal, Irland, Mexiko, die Türkei oder Australien sind sehr offen.
Die Vorteile der Doppelstaatsbürgerschaft sind vielfältig:
• Mehr Reisefreiheit
• Zwei soziale Sicherungssysteme
• leichterer Zugang zum Arbeitsmarkt
• Immobilienerwerb oft ohne Einschränkungen
• Schutz durch zwei Staaten
• Rechtssicherheit beim Daueraufenthalt
Besonders Auswanderer, die ihren Lebensmittelpunkt langfristig ins Ausland verlagern, profitieren. Viele Menschen, die nach Kanada, Portugal, Italien oder in die Türkei ausgewandert sind, beantragen Jahre später die Staatsbürgerschaft des Ziellands.
Doch es gibt auch Pflichten: Steuerpflichten, Wehrpflicht (in einigen Ländern), doppelte Melderegeln, mögliche Konflikte bei Gerichtsbarkeit. In manchen Fällen kann Doppelstaatsbürgerschaft sogar Reiserisiken schaffen, etwa wenn der zweite Staat Wehrpflicht durchsetzen will.
Auch das Thema Kinder ist relevant. Kinder aus binationalen Familien erhalten oft automatisch zwei Staatsbürgerschaften. Viele Auswanderer wissen jedoch nicht, dass manche Länder verlangen, dass Kinder sich mit 18 Jahren für eine Staatsbürgerschaft entscheiden.
Fazit: Doppelstaatsbürgerschaft eröffnet Auswanderern enorme Chancen, sollte aber bewusst und gut informiert angestrebt werden.
Hinweis: Dieser Artikel stellt keine Rechts- oder Staatsangehörigkeitsberatung dar.
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